Chronik

Chronik der Gemeinde Birkenfeld
mit Ortsteil Billingshausen


Die Gemeinde Birkenfeld hat 2.192 Einwohner. Seit dem 1. Mai 1978 wurde der Gemeinde Birkenfeld der Ortsteil Billingshausen eingegliedert.

Urkundlich nachgewiesen ist, dass schon im Jahre 788 ein Pirchanafelt in pago Waldsasse besteht. Genannt wird es im Zusammenhang, als das Kloster Fulda von Graf Monto und dessen Bruder Megingoz zwei Teile im Dorf Pirchanafelt im Waldsassengau als Geschenk erhält.

Neben dem Grafen von Rieneck bis zum Jahre 1337 und dem Hochstift Würzburg hatten hier Grundbesitz, Gefälle, Zehnten und Wildbachrechte das Prämonstratenser-Kloster Oberzell und seit 1164 auch das Hochstift Naumburg in Gemeinschaft mit dem Hochstift Würzburg. Aber auch die weltlichen Grundherren erscheinen in der Geschichte des Ortes.

Es sind dies die Schenken von Homburg 1199, die Herren von Westernburg vor 1342 und seit 1348 die Herren von Witzstadt. Rechte und Güter besaßen hier seit Alters her die Vögte von Rieneck und Grafen von Wertheim. Urkundlich werden auch genannt die Rüden von Kollenberg und zu Beginn des 16. Jahrh. die Familien Steigerwald, Loos und von Kottwitz. Genannt sind auch die bekannten Würzburger Stifte Neumünster, Agnetenkloster und Himmelspforten, sowie das Kloster Schönau bei Gemünden um 1320, Sankt Burkardus in Würzburg und das Kloster Bronnbach an der Tauber.

Von der Gründung von Billingshausen wissen wir nicht viel. Der Name des Dorfes deutet jedoch darauf hin, daß es etwa im 9. Jahrh. n. Chr. entstand. Damals war Billung ein vielgenannter Grundherr, der vielleicht den Ortsnamen prägte. In Urkunden und anderen Schriftstücken, die zu dieser Zeit angefertigt wurden, findet man häufig auch den Namen Baldrateshusen.

Da aber früher die Schreibweise noch fließend war und nicht so fest lag wie heute, nimmt man an, dass mit den Bezeichnungen Billingshausen und Baldrateshusen ein und derselbe Ort gemeint ist.

Um 1620 wurde die Billingshäuser Kirche gebaut. Der Heilige der Kirche war sicherlich der Hl. Michael, da sie auf einem Hügel mitten im Dorf als Wehrkirche angelegt war, was eigentümlich für Michaelskirchen ist. Außerdem wurde früher die Kirchweih immer am Michaelistag gefeiert. Schon Ende des 15. Jahrh. kündigte sich in unserer Gegend die Reformation an. Der eigentliche Reformator der Grafschaft Wertheim, wozu Billingshausen damals gehörte, wurde Graf Georg II. 1556 starb das Wertheimer Grafenhaus im männlichen Stamme aus, deshalb fielen Billingshausen, das halbe Remlingen, Ober- und Unteraltertheim durch Erbschaft an die Grafen Castell.

Für die Grafschaft Castell war die Zeit ab 1560 eine Phase des großen inneren Aufbaus.

Ein besonders erwähnenswerter Bau ist die Katholische Pfarrkirche aus dem Jahre 1844 mit dem romanischen Glockenturm aus dem 12. bzw. 16. Jahrh. in Birkenfeld.