Chronik der Stadt Rothenfels mit Stadtteil Bergrothenfels
Um 1148 |
Der fränkische Adelige Marquard II. von Grumbach, Vogt der Abtei Neustadt, baut auf dem "Rottenfels" über dem Main eine feste Burg. Von dieser Anlage sind die Türme und die Ringmauer der Innenburg erhalten. |
1243 | Mit Albert II. stirbt die Familie von Grumbach aus; die Burg kommt an die Grafen von Rieneck. |
1333 |
Nach dem Aussterben der Grafen von Rieneck-Rothenfels und einigen Verpfändungen geht Rothenfels an das Fürstbistum Würzburg über. Die Burg wird Residenz eines fürst-bischöflichen Amtmannes und Verwaltungs- und Gerichtssitz für das umliegende Land. |
1342 | Rothenfels wird in einer Urkunde des Fürstbischofs Otto von Wolfskeel zum erstenmal "Stadt" genannt. |
1413 |
Das älteste Stadtbuch von Rothenfels berichtet von einem aufstrebenden Handwerker- und Gewerbestädtchen. |
1466-95 | Zur Regierungszeit des Fürstbischofs Rudolf von Scherenberg wird die Stadtmauer um Rothenfels gebaut. |
1500-25 |
Die Burg erhält neue Wohnflügel, außerdem entsteht eine Vorburg aus befestigten Wirtschaftsgebäuden. |
1525 | Im Bauernkrieg wird die Burg kampflos übergeben und am 1. Juni angezündet. Sie ist bald danach wieder instandgesetzt. |
1585 | In Rothenfels entstehen in den folgenden Jahre schöne Fachwerkhäuser. |
1595 |
Die Stadttore von Rothenfels werden neu gebaut. |
1597 | Das Spital zu Rothenfels wird erbaut, Bauherr ist Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn. |
1598-99 | Das Rathaus in Rothenfels wird nach Plänen des Lohrer Meister Michael Imkeller errichtet. |
Um 1600 | Im Amt Rothenfels tobt der Hexenwahn. Etwa 100 Frauen und Männer werden gefoltert und ermordet. |
1610-11 | Mit großen Kosten erbaut die Gemeinde Rothenfels-Bergrothenfels eine neue Pfarrkirche. |
1631 |
Im Dreißigjährigen Krieg fällt das Frankenland an die Schweden. Die Burg dient als Heeresdurchgangslager. |
1700 | Der erste Arzt zu Rothenfels erscheint in den Pfarrbüchern. Die Apotheke entsteht 1805. |
1750 |
Die Rothenfelser reißen den mittelalterlichen Kirchturm ab und bauen den heutigen Turm. |
Ab 1770 |
Unter Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim wird das neue Amtshaus der Burg gebaut. Die ehemalige Festung wird zum offenen Schloß umgestaltet. |
1773 |
In Bergrothenfels wird eine Judenschule errichtet. |
1777 |
Das Hofgut der Burg zu Bergrothenfels wird an sechs Bauern vererbt. |
1803 |
Burg und Amt Rothenfels fallen an das Fürstliche Haus Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. |
1813 |
Die Stadt wird bayerisch, die Burg verbleibt beim Fürstenhaus. Rothenfels erlebt eine Nachblüte als Amtsstadt bis zur Verlegung des Amtsgerichts nach Lohr im Jahr 1879. |
1813-14 |
Am Nervenfieber (Typhus) sterben in Rothenfels 131 Leute. |
1822 |
Bergrothenfels scheidet aus dem Bürgerverband mit Rothenfels aus. Wichtigstes Gewerbe wird die in 24 Steinbrüchen betriebene Steinhauerei. |
1825 |
Bergrothenfels baut eine eigene Schule. |
1836-44 |
Rothenfels reißt seine Stadttore ab. |
1866 |
An der Cholera sterben in Rothenfels 56 Leute. |
1880 |
Die Eisenbahn durch das Maintal wird gebaut. |
1914-18 |
Weltkrieg, keine Zerstörung, jedoch viele Gefallene. |
1919 |
Die Burg wird verkauft an den "Verein der Quickbornfreunde", die spätere "Vereinigung der Freunde von Burg Rothenfels e.V.". Sie wird Tagungshaus und Jugendherberge und ist in ganz Deutschland bekannt. |
1933-39 |
Die Staustufe Rothenfels wird gebaut. |
1939 |
Die Burg wird beschlagnahmt und dient als Lager für Umsiedler und Flüchtlinge. |
1953-56 |
Rothenfels und Bergrothenfels bauen ihre Kanalisation und das Ortsstraßennetz aus. |
1955 |
Ein Wolkenbruch richtet große Schäden in beiden Gemeinden an. Im darauffolgenden Jahr erfolgt die Wildbachverbauung Im Stelzengraben. |
1958-59 | Die heutige Ortsverbindungsstraße Rothenfels-Bergrothenfels wird angelegt. |
1959-60 | In Bergrothenfels wird die Kirche "St. Josef" gebaut. |
1962-70 | Die Gemeinden erschließen neue Baugebiete. In Rothenfels " Am Landwehrgraben", in Bergrothenfels "An den Schnarrenwiesen". |
1970 | Am 26./27. Februar hat Rothenfels das größte Hochwasser seit 1909 zu verzeichnen. |
1971 | Nach Gemeinderatsbeschluß am 13. April und Volksabstimmung am 10. Oktober beschließt Bergrothenfels die Eingliederung nach Rothenfels. |
1972-88 | 1. Flurbereinigung in der Gemarkung Bergrothenfels. |
1982 | Das Hochwasser steht wieder in der Hauptstraße und erreicht damit die 1970er Marke. |
1983-85 | Ein neues Baugebiet für 45 Häuser wird in Bergrothenfels "Hinter der Halle" erschlossen. In Bergrothenfels entsteht neben dem neuen Baugebiet ein Sport-und Freizeitgelände mit Kinderspielplatz. Der Landschaftssee in unmittelbarer Nähe wird 1985 fertiggestellt. |
1983-86 | Wird der Rathauskeller und der 1. Stock des Rathauses mit Sitzungssaal und Kanzlei umfassend renoviert. |
1986 | Das Juliusspital-Altenheim wird zu einem Pflegeheim mit 35 Betten umgebaut. Der Radweg zwischen Rothenfels und Hafenlohr auf einer Länge von 806 mtr. wird gebaut. |
1987 | Die Altstadt wird in das Städtebauförderungsprogramm des Freistaates Bayern aufgenommen. Im Oktober ist der Bauhof mit Feuerwehrhaus fertig gestellt und wird seiner Bestimmung übergeben. |
1988 | Innerhalb von zwei Wochen steht das Hochwasser drei mal auf der Mainstraße und erreicht fast die Höhe von 1970. |
1990 | Der Orkan "Wiebke" richtet große Schäden im Stadt- und Privatwald an. Die Aufräumarbeiten und Neuanpflanzungen dauern mehrere Jahre. |
1993 | Die 1880 erbaute Eisenbahn wird aufgelassen, die Schienen werden abgebaut (am 31.12.92 fährt der letzte Güterzug), ein Plan für eine Ortsumgehung auf der Bahntrasse, verbunden mit einer Hochwasserfreilegung von Rothenfels, wird erstellt. |
1995 | Ende Januar hält ein Hochwasser - höher noch als 1970 - Rothenfels mehrere Tage in Atem. Es entstehen große Schäden an öffentlichen Gebäuden und Privathäusern. Am 5. Februar wird Feueralarm für die Burg Rothenfels ausgelöst. Es handelt sich gottlob nur um einen begrenzten Brand im Ostturm, Menschen waren nicht in Gefahr. |
1997 | Am Vorabend des Florianstages übergibt die Stadt an die Feuerwehr Rothenfels ein Löschfahrzeug LF8/6. Die Wehr ist jetzt auch mit schwerem Atemschutz ausgerüstet. Die Waldflurbereinigung wird abgeschlossen. Aus vielen kleinen Flächen werden durch Tausch und Kauf gut zu bewirtschaftende Waldflächen. Am 21. Mai 1997 beginnt mit dem 1. Spatenstich der Bau der Ortsumgehung Rothenfels. |
1998 | Der Radweg zwischen Rothenfels und Neustadt/Main wird im Zuge der Baumaßnahme Ortsumgehung Rothenfels vom Freistaat Bayern gebaut. |
1999 | Im November wird die Ortsumgehung Rothenfels St2315 eingeweiht. |
2000 | Abschluss der größten Baumaßnahme die Rothenfels im letzten Jahrhundert erlebt hat, bildet die Übergabe der Hochwasserfreilegung Rothenfels im Oktober. Entlang der Mainstraße sind Parkplätze, ein Kinderspielplatz und der Stadtplatz entstanden. |
2001 | Mit einem großen Festakt wird das 400jährige Stiftungs-Jubiläum der Julius-spital-Stiftung gefeiert. |
2009 | Umzug des Julius Echter Seniorenstifts nach Hafenlohr |
2011 | Der Kindergarten von Rothenfels wird in den Kindergarten in Bergrothenfels integriert. |
2012 | Die Freiwillige Feuerwehr Bergrothenfels und die Freiwillige Feuerwehr Rothenfels fusionieren in eine gemeinsame Wehr mit dem Namen Freiwillige Feuerwehr Berg- Rothenfels |
Anschluss von Rothenfels an die Wasserversorgung von Bergrothenfels | |
2014 | In den Räumlichkeiten des ehemaligen Seniorenstifts in Rothenfels ist nach Leerstand und Umbau offizielle Einweihung der Räumlichkeiten des neuen Eigentümers Bernd Müller mit seinem Architekturbüro bma und den eingemieteten Dienstleistern wie Arztpraxis, Massagepraxis, Friseur, Psychotherapeut, Mediatoren und Fußpflegepraxis. |